Donnerstag, 14. November 2013

Sensation: Häuptling Seattle fotografiert

Der publikumsscheue Eigenbrötler, Steinzeitmessie und Fiktionen-und-Fakten-Promi Seattle konnte endlich gestellt und fotografiert werden. 


Häuptling Seattle auf dem Weg zur internationalen Klimakonferenz in Warschau.


Auf seiner Zwischenstation in Berlin konnte unser Reporter ihn erstmalig fotografieren. Das Foto zeigt ihn in der Lobby des Finanzministeriums, wo er ein paar Milliönchen wegen Klimawandels einwerben will. Das Geld soll, wie er glaubwürdig versicherte, gut angelegt werden: Klimaneutrale, nachhaltige und durchgegenderte Spielkasinos in seinem steuerfreien Stammesgebiet mit Migrationshintergrund.


Häuptling Seattle gibt nach dem dritten Grog und dem vierten Glühwein im novemberkalten Prenzelberg zu bedenken: 

Erst wenn Ihr den letzten Euro verzockt habt, werdet Ihr merken dass man sich ohne CO2-Ausstoss den Arsch abfriert.

Donnerstag, 7. November 2013

Hokus Focus Messibus

„Nazi-Schatz von Schwabing“


„Meisterwerke im Müll - Fahnder entdecken in München Nazi-Schatz in Milliardenhöhe“ stabreimt Focus Online qualitätsmedial und fragt auflagesteigernd sich und die sensationsgeilen Leser: „Gibt es noch weitere Schatzhöhlen in München?“ 


Ein gewisser "Nazischatzmessie" mit Milliardenschatz namens Gurlitt hat laut Focus Online in einem verwahrlosten Schwabinger Haushalt neben allerlei Müll auch verschollene Kunstwerke gehortet, die während des 12jährigen tausendjährigen Reiches von dessen Machthabern als "Entartete Kunst" gebrandmarkt und beschlagnahmt worden sind. Das Beschlagnehmen fand damit aber kein Ende. Nach dem Schnelldurchlauf der tausend Jahre nahmen die Siegermächte Beschlag und später, praktisch kürzlich, beschlagnahmte der bundesdeutsche Zoll Gurlitts "Nazischatz", den er unter ungeklärten Umständen erworbenen hatte. 


Außer den "entarteten" (hier darf man es in Anführungsstrichen sagen) Original-Gemälden konnte die Zollfahndung bei ihrer Durchsuchungsaktion auch mehrere Original-Dosen Pichelsteiner Topf und Leberknödelsuppe entdecken, deren Verfallsdatum bereits in den achziger Jahren des vorigen Jahrhunderts abgelaufen war. Auf deren Beschlagnahme verzichteten die Beamten allerdings.


Wie Focus Online weiter berichtet, verschweigt Gurlitt der Öffentlichkeit beharrlich den Standort des berühmten und ebenso milliardenschweren Bernsteinzimmers. Leider ist der "Nazischatzmessie" unauffindbar und unbefragbar verschwunden.

Die Abbildung des AH, Variante Kujau: „FH“, siehe Stern - Hitlertagebücher, konnte sich Focus Online in diesem Zusammenhang nicht verkneifen; galt er doch bis Stalingrad nicht nur als GröFaZ (Grösster Feldherr aller Zeiten) sondern auch, wegen seines Führungscharismas, das Generäle in Duldungsstarre versetzte und Frauen reihenweise in Ohnmacht niedersinken liess, als GröMaZ (Grösster Magier aller Zeiten). Und seit in Rumpfdeutschland Themen wie Pendlerpauschale, Dosenpfand und Ehegattensplitting den politischen Diskurs prägen, läuft er als GröMaZ in der Bedeutung als "Grösster Medienhype aller Zeiten" zu neuer Hochform auf.


Ungleich dem sagenhaften altgriechischen Despoten Midas, der alles was er berührte in Gold verwandelte, transformierte und verwandelt posthum noch heute der GröMaZ in seiner Funktion als Magier alles* womit er sich befasste in Das-was-hinten-rauskommt (mit Verlaub, Dr. Kohl). Nebenbei: Die neuen Griechen begnügen sich mit sensationsärmerer Magie. Sie berühren Gold und verwandeln es schlicht in Schulden.
* Nein, nicht alles - Biolandbau, Naturschutzgesetz, Reichskonkordat, Vegetarismus, Volkswagen, sozialer Patriotismus und staatliche Kinderdressur haben unbeschadet die Zeitläufte überstanden. Nein, „Autobahn“ darf man nicht erwähnen.

Das Beispiel der „Entarteten Kunst“ zeigt aber, dass bei der GröMaZ’schen Magie auch Polsprünge vorkommen. Das, was dank seiner Befassung hinten raus kam, verwandelt sich jetzt umgekehrt in milliardenschweres Gold, sehr zum Nutzen und Frommen des, laut Focus Online „Phantom“gleichen, Herrn Gurlitt (danke übrigens Focus für die Enthüllung des Namens). 

Dieser „zurückgezogene Eigenbrötler“ hat die abgelaufenen Lebensmittel und den sonstigen wohnungsfüllenden und kunstbegleitenden Krempel erst nach dem Ableben GröMaZens anschaffen können, der sich folglich damit nicht mehr befassen konnte. Es handelt sich bei den abgelaufenen Viktualien auch nicht um Warhol’sche „Campbell’s“-Suppenkonserven, ja noch nicht einmal um deren siebgedruckte Abbildungen. Boys’sche Fettflecken finden sich ebenfalls nicht, obwohl es an Fettigem in der Wohnung nicht mangelt. Deshalb sind alle diese Artefakte zwar entartet, fallen aber nur unter die Kategorie Messie.


Der phantomgleiche „Messie mit Milliardenschatz“, wegen seiner notorischen und zurückgezogenen Eigenbrötelei halb verdeckt, betrachtet am 20. Juni 1980 in seiner Schwabinger Schatzhöhle seine entartetsten Nazischatz-Kunstwerke. Sie sollen unverzollt und unversteuert in ein arabisches Land verkauft werden, welches nicht genannt werden will. Zu diesem Zeitpunkt wären die Konserven des Pichelsteiner Topf und der Leberknödelsuppe noch genießbar gewesen.

Häuptling Seattle meint dazu: 

Erst wenn ihr den letzten Nazischatz verkauft habt, werdet ihr merken, dass ihr den Pichelsteiner Topf und die Leberknödelsuppe nicht essen könnt.