Dienstag, 12. März 2013

Noch 'ne Mumie

Bolivarische Einbalsamierung


Nun ist er weg vom Fenster! Alle freuen sich! Die Einen frohlocken, weil hienieden ein durchgeknallter Despot weniger sein Unwesen treibt und sich dadurch nachhaltige Möglichkeiten vernünftiger Entwicklung in weiten Teilen Süd- und Zentralamerikas eröffnen. Die Anderen reiben sich die Hände, weil Hugo Chavez auf halbem Wege zum sozialistischen Paradies des 21. Jahrhunderts abtreten musste, denn:

a) steht seiner sozialistischen Heiligsprechung nun nichts mehr im Wege, und

b) wird man das immer deutlicher zutage tretende Scheitern der "bolivarischen" Revolution Anderen in die Schuhe schieben können, z.B. dem grossen, nach Schwefel stinkenden Teufel USA, der laut Nachfolger Maduro sogar für die  Krebserkrankung des "Comandante" verantwortlich sein soll (vergiftete Petrodollars?).

Damit der bolivarische Kadaver möglichst lange und möglichst anschaulich fetischgesteuerte Gemüter im Sinne des Sozialismus des 21. Jahrhunderts erleuchten und inspirieren kann, wird die sterbliche Hülle des Comandante ausgestopft, pardon - einbalsamiert, mumifiziert. Hierdurch wird er Zutritt erhalten in den erlauchten Klub der Potentaten-Mumien.

Hatte man die Mumien der Pharaonen noch unter den gewaltigen Steinmassen der Pyramiden verborgen, führten die Inkaherrscher ihre mumifizierten Vorgänger auf Dienstreisen und Militäraktionen sichtbar mit sich, von ihrer magischen Kraft und Ihrem Ruhm zehrend und ihren posthum verbreiteten Schrecken nutzend. Stalin, Mao und Kim Il Sung sind in bestens erhaltenem Zustand von den real existierenden sozialistischen Volksmassen zu besichtigen. (Mancheiner möchte sich vielleicht nur davon überzeugen, dass der Quälgeist wirklich und unwiederbringlich tot ist).
Nur wir Deutschen müssen auch hier mal wieder einen Sonderweg einschlagen: Unser GröFaZ hat seine sterbliche Hülle der Nachwelt mithife einiger Kanister Benzin entzogen, und die Untoten der sozialistischen Utopie treiben nächtens in den Schwatzshows des Zwangsabgaben-TV ihr gruseliges Unwesen.

1 Kommentar:

  1. Dazu habe ich einen interessanten Bericht über ein kleines kolumbianisches Dorf gesehen, in dem mysteriöse Mumifizierungen bei Angehörigen vor sich gehen. Mittlerweile ist dieses kleine beschauliche Dorf in der Nähe von Bogota eine wahre Touristen-Attraktion geworden, natürlich auch zum Vorteil für die heimische Wirtschaft ;)

    Das Dorf der Mumien - Puls4

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