Sonntag, 27. Oktober 2013

Obama erwischt

beim Übers-Wasser-Laufen mit offenen Augen und Ohren. 


Muttis SMS wurden von der NSA mitgeschnitten ohne Genehmigung und Kenntnis der Stasi des Bundesverfassungschutzes.

Der deutsche Presserat erwägt nun die Herabstufung Obamas Messias-Rating von AA, beziehungsweise EE (Erhabener Erlöser) auf AB, beziehungsweise EmbH (Eröser mit beschränkter Haftung). 

Seine Entschuldigung, bei geschlossenen Augen und Ohren würde er Gefahr laufen über Wellen zu stolpern, lässt die Bundesregierung nicht gelten, denn: er könne ja auch blind und taub eine Wende vollziehen, wie schon die Bundeskanzlerin, als in Japan der Atom-Tsunami an Land schwappte.

Eigentlich sollten wir Verständnis für den US-amerikanischen Wissensdurst aufbringen. Es wäre für Obama doch wichtig zu wissen, was die Bundesregierung ausserdem noch vorhat, um Deutschland als Industriestandort unattraktiv zu machen. Genauere Kenntnisse über bevorstehende weitere massive Abwanderungen deutscher energieintensiver Unternehmen und somit jeder Menge Kapital in Billigenergie-Länder wie die USA würden nützlich sein in den Budgetauseinandersetzungen mit den Republikanern.

Die Abhöraffäre hat aber noch andere Aspekte. Sie macht deutlich, welchen kulturellen Niedergang die Horch und Guck Branche während der letzten Dekaden erleiden musste. Seelenlose Computer und picklige, kurzsichtige Nerds durchstöbern heutzutage die Netze nach verwertbaren Informationen mithilfe von Algorithmen und Megawatts. Da ging es doch früher noch romantischer und literarisch verwertbarer zur Sache: 

Mata Haris entlockten erschöpften Entscheidern Geheimnisse auf dem Sündenpfuhl. Chefsekretärinnen in Ministerbüros brauchten nicht nach Kenia zu fliegen und sich dort den Gefahren von Malaria, Sonnenstich und Aids aussetzen, sondern liessen sich von schneidigen Stasi-Gigolos daheim verwöhnen. Auf der nebelumwaberten Glienicker Brücke wurden während des kalten Krieges klammheimlich die Doppelagenten ausgetauscht. Und ein lauwarm badender, Weinbrand goutierender Kanzlerdarsteller liess seine bürokratische Dreckarbeit von einem kompetenten Hugenottenspross im Dienste der Weltrevolution erledigen.

Ohne Spionage läuft in der Weltgeschichte gar nichts. Kriege werden dadurch entschieden, siehe WK 2, oder verhindert, siehe WK 3. Wer nicht oder schlecht spioniert, wer sich mangelhaft informiert, hat selber schuld und verschwindet aus dem Weltgeschehen. Auch Kampagnen der Desinformation á la KGB/Stasi sind ein wirksames Mittel, den Feind nachhaltig zu schwächen, wie die fatalen Auswirkungen bei Altachtundsechzigern in Lehrämtern und Politik und beim öffentlichen Diskurs der Bundesrepublik Deutschland deutlich zeigen. 

Ein Geheimnis ist immer von einer magischen Aura umgeben, weil es eine Projektionsfläche bietet für Sehnsüchte und Phantasien. Geheimnisse schaffen Abgrenzung. Abgrenzung gegen ausgewählte Umwelteinflüsse schafft Leben. Wer sich fremdes Leben einverleiben will, knackt dessen Abgrenzung, hält aber die eigene aufrecht. 

Häuptling Seattle empfiehlt:


Treten wir also die Exhibitionsbremse im elektronischen Datenverkehr! Teilen wir unsere wichtigen Informationen nur mündlich mit wirklichen Freunden! Grenzen wir uns gegen Desinformation ab. Geben wir dem Geheimnis wieder eine Chance.

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