Donnerstag, 9. März 2017

Kaukasische Flügelnuss deeskaliert

"Wir schaffen das"

Unter der Rubrik "Wir schaffen das" macht Fiktionen und Fakten einer größeren Leserschaft Vorkommnisse zugänglich, die bereits in der deutschen Regionalpresse Veröffentlichung fanden und die uns Allen Mut machen in diesen schweren Zeiten.
(Ortsangaben und Personen geändert, aber der Redaktion bekannt; Baumart im Original)

Hanebüchen.
Während sich die Fraktionen des Ortsrates beim Thema "Bebauungsplan Kernstadt" noch einigen konnten und Verhandlungsbereitschaft zeigten, waren die Abgeordneten über die Grünflächenpflege der Krähwinkel-Anlage in einem Punkt sehr zerstritten.
Die Pflege der Grünanlage lag allen Beteiligten am Herzen und bei der Einteilung des Gebietes in verschiedene Pflegestufen mit unterschiedlich starker Mähung, einigte man sich schnell auf den Verwaltungsentwurf. Lediglich ein Baum, die kaukasische Flügelnuss, sorgte für Unmut. Die Verwaltung sah vor, den Bereich um den Baum mit 20 bis 30 Zentimetern Muttererde aufzuschütten und darauf Gras anzupflanzen, da das Wurzelwerk bereits aus dem Boden hervortritt.
Die Fraktion CDU/UWG  warf dabei jedoch ein, dass dieser Plan kostspielig sei und womöglich ohne Effekt bliebe. Kevin Bregenklüt (UWG) gab zu bedenken, dass der Baum viel Schatten wirft und dort aktuell kein Gras wächst, sodass er davon ausgeht, dass auch Muttererde nicht helfen wird. Ortsbürgermeister Anton Öbenköhm (CDU) geht sogar davon aus, dass auch die Wurzeln selbst wieder hervortreten werden, selbst bei noch mehr Muttererde.
Die Fraktion um SPD/Grüne sah dies gänzlich anders. Sie stimmte dem Kompromissvorschlag der Verwaltung zu, es doch zumindest einmal auszuprobieren. Das konterte die CDU/UWG-Fraktion mit dem erneuten Verweis auf die Kosten. Zusätzlich wurde auf die Gefahr verwiesen, die von den Wurzeln als Stolperquelle ausgingen. Katrin Özkumir-Fleischlos (Grüne) kommentierte diese Sorge mit Verweis auf den angrenzenden Teich: „Wenn die Wurzeln schon ein so hohes Risiko darstellen, dann ist der Teich ja die reinste Lebensgefahr!“
Bevor die Situation weiter eskalierte ging Öbenköhm zur Abstimmung über. Dabei votierte die CDU/UWG, mit sechs Stimmen, geschlossen für eine Fällung des Baums. Es gab lediglich nur fünf Gegenstimmen, sodass der Baum in absehbarer Zeit gefällt wird.

Häuptling Seattle auf kaukasisch: Erst wenn ihr die letzte Flügelnuss gefällt habt, werdet ihr merken, dass man Muttererde nicht essen kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen